Dies ist voraussichtlich die letzte Folge der Reihe von Hintergrundberichten zur Entstehungsgeschichte meines Romans Yoyogi Park, der seit April im sehr gut sortierten Buchhandel erhältlich ist. Vielleicht kommt noch eine Überraschungsfolge, aber das soll eine Überraschung werden. Bitte tun Sie dann überrascht.
Vielleicht haben Sie sich schon immer gefragt: Mensch, wo werden eigentlich in Tokio Leichen zwecks Autopsie aufgeschnitten? Es gibt natürlich mehrere Orte, aber einen können wir uns ansehen, wenn wir durch dieses Tor den Hongo-Campus der Universität Tokio betreten: Immer geradeaus, und dann ist es dieses Gebäude: Leider kommen wir da nicht rein, wir sind ja weder Mediziner noch Leichen. Nicht weit davon gibt es immerhin ein neurologisches Museum, wo man sich gratis Gehirne ansehen kann: Appetit bekommen? Wer nicht. Das fiktive kuschelige nachbarschaftliche Nudelrestaurant Genki, in dem Yuka und ihre Freundin Sam gerne essen, basiert auf einem echten kuscheligen nachbarschaftlichen Nudelrestaurant namens Genki, diesem hier: Ich hatte so viel Anstand, innen keine Fotos zu machen. Ich bin der Meinung, diese moderne flimmernde Werbeanzeigetafel im Vordergrund wäre erst dieses Jahr dazugekommen, aber meine Frau meint, die wäre schon immer da gewesen. Jetzt kann es ja gesagt werden: Wohnung und Nachbarschaft von Inspector Sato basieren auf der ehemaligen Wohnung und Nachbarschaft meiner Frau, die Wohnung und Nachbarschaft des Mörders basieren auf meiner eigenen ehemaligen Wohnung und Nachbarschaft. Die Personen, die dort im Roman leben, sind allerdings nicht von den Personen inspiriert, die dort in Wirklichkeit mal gelebt haben. Wer lieber das Hundertfache für ein Abendessen ausgibt, kann es wie Yuka Sato und Kaito Matsuyama machen und in Joël Robuchons Restaurant in Ebisu dinieren. Es ist nicht zu übersehen: Ich hatte dort weitaus mehr Spaß als die Figuren meines Romans. So viel, dass ich hinterher nicht mehr die Kamera geradehalten konnte. In diesem Sinne: Guten Appetit & gute Nacht.